Linked Open Data (LOD) und Datenanreicherung

LOD-Anreicherung und Georeferenzierung von Berner Ortsgeschichten

Durch zusätzliche Verlinkungen auf externe Webseiten erhalten bestehende Digitalisate und bibliografische Metadaten mit einem Bezug zu Ortschaften im Kanton Bern einen informationellen Mehrwert. Mit der Darstellung auf einer Landkarte (Georeferenzierung) werden zudem ein intuitiver Zugang zu diesen Titeln geschaffen und neue Nutzungen ermöglicht. 

Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Historische Bestände (ZHB) der UB Bern durchgeführt. 

Berner Ortsgeschichten aus dem 19. Jahrhundert

Im Pilotprojekt wurden die 35 Titeln der Berner Ortsgeschichten aus dem 19. Jahrhundert des gleichnamigen DigiBern-Angebots mit Verknüpfungen angereichert und auf einer Karte zugänglich gemacht. 

Karte: Berner Ortsgeschichten aus dem 19. Jahrhundert

Hinweis: Titel welche sich auf den Kanton Bern beziehen, sind in der Kantonsmitte (Nähe Konolfingen) angesiedelt, analog dazu sind Titel über den Thunersee in der Seemitte platziert. 

Die 35 Publikationen Ortsgeschichten aus dem 19. Jahrhundert auf DigiBern, welche aus dem Kanton Bern vollständig digitalisiert vorliegen,  waren zuvor lediglich mit den Digitalisaten auf e-rara verknüpft. Weitere Informationen zum geschichtlichen Hintergrund der Ortsgeschichten sind auf dieser DigiBern-Seite zu finden. 

Im Pilotprojekt wurde für jede Ortsgeschichte der Link zum Digitalisat (Volltext) durch eine Verknüpfung auf den Eintrag im Bibliothekskatalog ergänzt, welche einen Zugang zur Originalpublikation ermöglicht. Zudem wurden die Einträge zu den Ortschaften und Bezirken mit den Webdiensten Historisches Lexikon der Schweiz, ortsnamen.ch, Wikipedia, Wikicommons und Wikidata verknüpft, wodurch ein direkter Mehrwert durch die zusätzlich zugänglichen Informationen und den Bildern der Orte entsteht. Mit den Verknüpfungen zu Linked Open Data Diensten (z.B. Wikidata) soll auch eine vereinfachte Weiterverwertung und eine grössere Sichtbarkeit erreicht werden. 

Durch die Georeferenzierung (Zuweisung raumbezogener Informationen), also der Darstellung der Publikationen auf einer interaktiven Karte, werden Zusammenhänge besser ersichtlich und die Suche respektive das Stöbern intuitiver.  

Als Kartensoftware wurde für das Pilotprojekt der einfache Webdienst Google myMaps gewählt, damit die Umsetzung durch das Projektteam selbst gemacht werden konnte. Dadurch können allerdings beispielsweise nicht mehrere Titel an einem Ort / mit einem Pin dargestellt werden, wodurch die Koordinaten bei mehrfach vorkommenden Verlagsorten für jeden Titel manuell leicht abgeändert werden mussten. Auch die Ansicht der Titelblätter oder die Darstellung und Funktion der Links auf externe Seiten sind mit myMaps noch unbefriedigend. 

Berner Ortsgeschichten ab 1975

Die Berner Ortsgeschichten ab 1975 sind ortsgeschichtliche und heimatkundliche Publikationen zu einzelnen Ortschaften im Kanton Bern, die in der Bibliographie der Berner Geschichte verzeichnet und dort speziell kodiert sind. Im Hauptprojekt (2023) wurden die Metadaten dieser über 500 Publikationen mit Linked Open Data angereichert (Historisches Lexikon der Schweiz, ortsnamen.ch, Wikipedia etc.). Diese angereicherten und georeferenzierten Daten werden ebenfalls auf DigiBern angeboten. Die Berner Ortsgeschichten ab 1975 beschreiben 276 Orte in 571 Titeln (Stand: April 2024).

Karte: Berner Ortsgeschichten ab 1975

Für das Hauptprojekt musste die Anreicherung automatisiert, mittels Updates in festgelegten Intervallen, erfolgen. Da die Verlinkung per Programm noch zu vielen Lücken führte, wurde für die ca. 600 Berner Ortschaften, für welche ein GND-Satz existiert, eine neue Referenztabelle geschaffen. Die BErnerOrtsTabelle (BEOT) enthält die GND-IDs uns die Q-IDs, sowie Links zu HLS-DHS und ortsnamen.ch. Die Ortsdaten können über eine API oder als CSV heruntergeladen werden.  

Neu wird mit OpenStreetMap & Leaflet auch eine andere Kartensoftware verwendet, da sich myMaps aus dem Pilotprojekt als zu eingeschränkt erwiesen hatte. Die Umsetzung erfolgte durch die UB IT.