Was sind Inkunabeln?
Inkunabeln sind Bücher, die zwischen 1454 und 1500 gedruckt wurden. Incunabula bedeutet Windeln oder Wiege und bezeichnet somit Bücher aus der Wiegenzeit des Buchdrucks.
Schrifttypen und Initialen
Die frühen Drucke ahmten zunächst das Layout der Handschriften nach, emanzipierten sich jedoch allmählich mit neu entworfenen Typen. Die Schwabacher entwickelte sich zu einer der beliebtesten gotischen Schrifttypen für deutsche Bücher.
Die Antiqua ist eine Kombination aus humanistischen Klein- und römischen Grossbuchstaben. Für den Druck eines zeitgenössischen Romans liess der venezianische Drucker und Verleger Aldo Manuzio eine elegante Antiquatype entwerfen.
Initialen sind hervorgehobene Anfangsbuchstaben. Die Drucker sparten zu Beginn eines Kapitels ein rechteckiges Feld für die Initiale aus. Hier wurden die Initialen mit der Feder farbig eingezeichnet, sogenannte Lombarden.
Buchmalerei und Holzschnittillustrationen
Bücher wurden nach dem Druck oft mit malerischen Mitteln bereichert. Je nach den finanziellen Möglichkeiten der Käufer reichte die Bandbreite von einzelnen gemalten Initialen bis zu malerisch durchgestalteten Büchern. Mit aufwendig illuminierten Eingangsseiten wurden Inkunabeln zu noch kostbareren Unikaten.
Bild links: Erste Textseite mit aufwendigem Schmuckrahmen mehrfarbig ausgemalt: weisse Ranken mit floralen Motiven, Vögeln, Kaninchen und Putten
Mit der Weiterentwicklung der Drucktechnik bezogen die Drucker neben der Handmalerei zunehmend den Holzschnitt für die bildliche Ausgestaltung mit ein, um Abbildungen zu drucken. Von figürlich gestalteten Initialen über Spalten-, halbseitige und ganzseitige Bilder bis zur ornamentalen Einrahmung des Textes bot diese Technik die ideale Ergänzung für den Buchdruck.