University Library of Bern UB

Rossica

Russian "civilization"

So-called "civilization" under Peter I was, however, a contradiction in terms:

«In den ersten Jahren der Stadt Petersburg, da noch die wenigsten Gassen gepflastert, und an den meisten Orten tiefe morastige Stellen, zumal bei regnigtem Wetter gefunden wurden, war das Volk auf Altrussisch gewohnt, sich auf die Knie zu werfen, wenn sich der Zar sehen liess; bey dieser Gewohnheit richteten sie sich denn oefters sehr hesslich von dem Schlamme zu. Peter der Grosse wollte diess nicht haben, und winkte dem Volk allemal zu, dass es das Niederfallen unterlassen sollte; ja er liess sich oft vernehmen, dass ihm kein Gefallen damit geschaehe. Da es aber dennoch bey der alten Weise verblieb, liess der Zar sogar bey Knutstrafe verbieten, dass man auf der Strasse nicht vor ihm niederfallen, und sich um seinetwillen im Koth besudeln sollte.» (Jacob von Staehlin: Originalanekdoten von Peter dem Grossen, Leipzig 1785)

Ein westlich gekleideter russischer Offizier diskutiert mit einem traditionell gekleideten Kvasverkäufer
New and old Russia meet each other in the street in St Petersburg - Russia henceforth remained split into a westernized upper class and the masses of the peasant population (J. G. Gruber, G. H. Geissler: Sitten, Gebräuche und Kleidung der Russen in St. Petersburg, Leipzig 1800)

Catherine II was amongst the contemporaries who continued the work of Peter the Great. She corresponded with prominent philosophers in Western Europe.

Portrait of Catherine II (Catherine the Great) (1729-1796), born as Sophie Friederike Auguste Princess of Anhalt-Zerbst