Reisen in Russland

Das Reisen in Russland war eine beschwerliche und nicht immer ungefährliche Angelegenheit. Die Wege führten über Wasser und Land, häufig über die Ostsee und das Baltikum.

Die Reiseroute der kaiserlichen Gesandtschaft im Jahre 1698 von Wien nach Moskau (Johann Georg Korb: Diarium itineris in Moscoviam, Wien 1700, SOB RoEu 298, S. 18)

Auf der Suche nach einer Nord-Handelsroute nach China gelangten die Engländer in der Mitte des 16. Jahrhunderts per Zufall über das Weisse Meer bis zum späteren Archangelsk und nach Russland.

Winterliche Schlittenfahrt der Expedition des deutschen Gelehrten Pallas von St. Petersburg gegen Süden (Peter Simon Pallas: Bemerkungen auf einer Reise in die südlichen Statthalterschaften des russischen Reichs, Band 1, Leipzig 1799, SOB RoEu 694 : 1, S. 39)

Bei ihrem Eintreffen in Moskau legten die westlichen Gesandten, aber auch das russische Aussenamt, grössten Wert auf den Ehrenvorrang der eigenen Seite im diplomatischen Protokoll. Daraus ergaben sich nicht selten lange Streitereien.

J. G. Korb nahm Bezug auf solche Querelen anlässlich des Einzugs der kaiserlichen Gesandtschaft 1698 und stellte mit Genugtuung fest, man habe den diplomatischen Vorrang der kaiserlichen Seite durchgesetzt. Herablassend und wenig selbstkritisch bemerkte er über die Russen, dass «wohl dieses Volk nicht mehr in derartige läppische Ansprüche verfallen» werde.