Brauchtum und Feste
Ein zwangloses, ausgelassenes Osterfest genügte, um den westlichen Gesandten Korb zu empören.
«[...]; den Geringsten ist die Niedrigkeit genommen, niemand hat Angst vor einem unbesonnenen Benehmen. Desgleichen begehen sie die Osterfeiertage, denen die lange Zeit des strengen Fastens vorausgeht, mit fortgesetzter lärmender Ausgelassenheit. Dabei sind die Frauen nicht zurückhaltender als die Männer; meist sind sie die ersten, die von dem übertriebenen Branntweingenuss den Verstand verlieren, und fast in allen Strassen kann man die leichenblassen, halbnackten, schamlosen Gestalten erblicken.» (J. G. Korb: Diarium itineris in Moscoviam, Wien 1700)